Hallo Ihr Lieben!
Wie versprochen, schreibe ich euch heute zum Thema „Brustkrebs – Was kann ich für mich Gutes tun?“.
Ich glaube alle, die mit dem Thema Brustkrebs konfrontiert werden – als Betroffener, Angehöriger, Freund, Bekannter – sind erst einmal geschockt und fragen sich „Und jetzt?“.
Als nächstes schießen einem durch den Kopf, Brustabnahme, Chemotherapie, Übelkeit, Tod und andere schreckliche Bilder zum Thema Brustkrebs.
Gerne möchte ich euch mitnehmen auf meine Reise, bisherigen Erfahrungen und Gefühle zur Krankheit, die mittlerweile glücklicherweise gut erforscht und heilbar ist.
Heute schreibe ich euch, was wir Gutes für unser Mindset, Heartset, Healthset und Soulset tun können. Viel Spaß dabei!
Was kann ich für mich Gutes tun?
Erste Wochen
In den ersten Wochen nach der Diagnose war ich wirklich im Schockzustand. Ich habe täglich geweint und wusste nicht wirklich, wie ich mit der schrecklichen Wahrheit umgehen soll.
Vor allem, weil das Jahr 2022 mich bereits viel Kraft und Energie gekostet hatte, wusste ich nicht, wie ich das auch noch überleben soll.
Ich wollte in 2023 doch richtig durchstarten…beruflich und privat. Und nun? Alle Pläne durch meine Diagnose durchkreuzt.
Mir kam wirklich alles Negative in den Sinn. Neben all den Plänen, Wünschen und Träumen, die ich nun erstmal nicht realisieren könnte, durchlebte ich alles Schreckliche, was wohl jetzt auf mich zukommen würde, in Gedanken.
Ich malte mir aus, wie all die schrecklichen Nebenwirkungen sich auf meinen Körper auswirken würden. Am meisten der Verlust meiner schönen Haare, Wimpern und Augenbrauen und des Körpergefühls überhaupt. Dann die angegriffenen Schleimhäute mit Entzündungen im Mundbereich und Nasenbluten. Sowie vieles mehr, was ich bis dato gehört und gelesen hatte.
Natürlich wollte ich mich nicht einfach meinem Schicksal hilflos hingeben, sondern mich bestmöglich erkundigen und vorbereiten, für das was eventuell auf mich zukommen würde.
Erfahrungsaustausch und Bücher
So fing ich an, mir Bücher zu kaufen – 2 Empfehlungen dazu habe ich euch bereits im Teil 2 gegeben. Es ist das Buch „Brustkrebs – alles was jetzt wichtig ist“ und „Krebs Wachstum auf Abwegen“. Zusätzlich sprach ich mit meinen Leidensgenossinnen in der Klinik und tauschte mich mit Betroffenen aus dem Bekanntenkreis aus. Auf Instagram fand ich zwei Frauen, die auch intensiv über ihre Erkrankung und Erfahrungen berichten, was mir nach wie vor sehr hilft. Ich habe auch etwas gegoogelt, was mich aber nicht wirklich weiter gebracht hat.
Am meisten halfen mir die Bücher und der Erfahrungsaustausch mit Betroffenen.
Sinnvolle Anschaffungen
Dann fing ich an, mir neben den Büchern einiges anzuschaffen. Die sinnvollsten Anschaffungen liste ich euch hier auf:
- Einweg-Zahnbürsten – An den Tagen während der Chemo und 3 Tage danach verwende ich sie (täglich eine neue), da dann der Körper am meisten entgiftet
- Kühlschuhe und -handschuhe (für Chemo mit Paclitaxel) – sehr häufig treten bei der Chemo mit Paclitaxel Nervenschädigungen in Händen & Füßen auf, die man damit verringern/vermeiden kann
- Igel-Ball / -Rolle – Um Hände und Füße zu massieren (gegen Nervenschädigung)
- Selen – Essenziell wichtig für Krebspatienten und hilft mir persönlich sehr gut – folgt gerne dem Link https://schnelleinfachgesund.de/selen/
- Kokosöl – Ich benutze Kokosöl zum kochen/braten, aber viel wichtiger zum Öl ziehen, um die Giftstoffe aus meinem Mund zu bekommen. Sehr gut und preislich attraktiv ist das Öl von Alnatura.
- Leinöl – Ein Multitalent! Neben der Zufuhr von gesunden Omega-3 Fettsäuren wirkt es entzündungshemmend, reguliert die Verdauung, Bestandteil der Anti-Krebs Diät u.e.m.
- Stoffmützen – Zum Schutz des Kopfes, nachdem die Haare ausgegangen sind. Ich habe meine von House of Christine, da mir das Design und die Auswahl dort am besten gefallen
- Gummihandschuhe – zum Spülen und Putzen – da die Haut oft trocken ist und anfälliger für Verletzungen, empfehle ich das Tragen von Gummihandschuhen
Folgende Wochen – Struktur, Rituale, Bewegung
Nachdem ich mich nun ein bisschen belesen, ausgetauscht und ausgeheult hatte, ging es an die Umsetzung. Mein ursprünglich strukturierter Tagesablauf mit Aufstehen, Arbeiten gehen, Reisen, Abendessen etc. fällt ja jetzt im Moment komplett weg.
Also brauchte ich eine neue Struktur, sinnstiftende Rituale und Bewegung.
Ich möchte euch gerne mitnehmen in meine Welt, die daraus besteht – auch vor meiner Erkrankung – ein gesundes Heartset, Healthset, Mindset und Soulset zu haben. Anhand dieser 4 Begriffe möchte ich euch erzählen, wie ich es schaffe, gut mit meiner aktuellen Situation, meinen Gedanken und Gefühlen umzugehen.
Da ich aktuell leider alleine lebe, kann bzw. muss ich meinen Tag gut strukturieren und organisieren, um nicht in ein Loch mit negativen und Gefühlen und Gedanken zu fallen. Natürlich gibt es auch die Tage, an denen ich mir einfach nur die Decke über den Kopf ziehen möchte. Und das tue ich dann auch.
Struktur, Rituale, Bewegung – Heartset, Healthset, Mindset & Soulset
Morgens
Mein Tag beginnt in der Regel morgens mit meiner Morgenmeditation, gefolgt von Atemübungen nach Wim Hof Methode, leichtem Sport mit Tina Halder, meinem Wasser mit Bittertropfen und Nahrungsergänzungsmitteln neben Pantoprazol (wegen Chemo). Mein Highlight ist ein frischer Orangensaft oder leckerer frisch gemixter Smoothie.
Die Meditation hilft mir im Hier und Jetzt anzukommen, zu mir zu kommen und meinen Geist erstmal zu beruhigen. Sicher kennt ihr das Gedankenkarusell, welches beginnt sich zu drehen, sobald ihr wach werdet. Zudem hilft die Meditation sich auf sein Herz – Hearthset – und seine Seele – Soulset – zu konzentrieren, im Hier und Jetzt zu sein und Ruhe ins eigene System zu bringen (Körper & Geist). Gerne nutze ich hierfür die Weekly Meditations (Morgen- und Abendmeditation) von Laura Malina Seiler. Hierzu gibt es auch eine sehr schöne App von Laura Malina, die ich euch sehr empfehlen kann.
Die Atemübungen von Wim Hof helfen zusätzlich frischen Sauerstoff in den Körper und das Blut zu bringen.
Um meinen Körper und Geist zu aktivieren mache ich aktuell gerne die Workouts von und mit Tina Halder, da sie schonend und nicht übermäßig anstrengend sind. Die Körper von Chemotherapie Patienten leisten bereits unglaublich viel und können meist sehr anstrengenden Sport nicht ausüben (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Die Workouts von Tina Halder trainieren sanft und mit Spaß den gesamten Körper und sind ein tolles Training für dein Healthset.
Neben Workouts ist Nordic Walking toll in Bewegung zu kommen und bleiben. Nordic Walking trainiert sanft den ganzen Körper. Es beansprucht etwa 90 Prozent der rund 700 Muskeln unseres Körpers. Neben dem Rumpf und den Beinen werden durch den Stockeinsatz auch der Oberkörper sowie die Arme und Schultern effektiv trainiert.
Tagsüber
Tagsüber versuche ich meinen Tag nach meiner Tagesform mit Leben zu füllen.
Ich tue dann alles, was mir guttut, Freude bereitet, mein Mindset trainiert und aktiviert.
An meinen guten Tagen, die meist Samstag, Sonntag und Montag sind, besuche ich meine Eltern oder Freunde. Gehe raus auf den Markt, bummeln, spazieren und versuche neue Impulse zu bekommen.
Dienstags bin ich aktuell immer zur Chemotherapie und danach möchte ich nur noch meine Ruhe haben und am liebsten schlafen.
An den anderen Tagen, an denen ich nicht so stabil bin und mit Kreislaufproblemen oder Übelkeit zu tun habe, mache ich langsam. Ich ruhe mich aus, lese, höre Podcasts z.B. von Veit Lindau oder Maxim Mankevich oder schreibe Beiträge auf meinem Blog.
Fazit
Ich habe in den letzten Wochen gelernt, auf mich und meinen Körper zu hören. Die Diagnose und Therapie verlangt von uns Patienten – auch Angehörigen und Freunden – sehr viel Kraft, Energie und Durchhaltevermögen.
Auch wenn man viel Gutes hört und die Heilungschancen bei Brustkrebs recht hoch sind, kommen immer wieder negative Gedanken, Ängste und Sorgen. Das ist normal und manchmal auch sehr belastend.
Mir helfen oben beschriebene Rituale mich zu erden und auf das zu konzentrieren, was im aktuellen Moment wichtig ist bzw. ich jetzt gerade brauche.
Fühle ich mich müde und schwach, gönne ich mehr Pausen. Bin ich körperlich und geistig fit, nutze ich diese Zeit aktiv – bin kreativ, gehe raus neue Impulse finden, Nordic Walken, auf den Markt und liebe es Menschen zu treffen und auf neue Gedanken zu kommen.
Wichtig ist es meiner Meinung nach, sich nicht von negativen Gedanken einnehmen zu lassen, sondern auf das Gute und die Heilung zu konzentrieren.
Trotz der positiven Einstellung ist es wichtig seine Emotionen wahrzunehmen und anzunehmen. Wenn du traurig bist, lasse es zu zu weinen. Das Weinen löst und lässt dich im Nachhinein entspannter und klarer sein. Wenn du fit bist und Kraft hast, unternehme Schönes und triff dich mit Menschen, die du liebst / die dir guttun.
Ich vertraue meinen Ärzten und zusätzlich meinem Körper und meiner Intuition.
Im Moment nehme ich an, was ich gerade nicht ändern kann, doch mein Bild vor Augen ist es geheilt und glücklich zu sei. Mein innigster Wunsch ist, das Leben mit allen Sinnen wahrzunehmen und zu genießen!
Im nächsten und 4. Teil schreibe ich euch zum Thema „Ernährung“.
Lest gerne auch meinen Teil 1, in dem ich den Anfang meiner Diagnose beschreibe und wie es mir damit ging.
Im Teil 2 zum Thema „Chemotherapie“ schreibe ich über alles Interessante und Wichtige, was mir dazu einfällt bzw. ich aktuell durchlebe.
Ich hoffe, meine Beiträge zum Thema Brustkrebs gefallen und helfen euch besser mit der Diagnose und dem Verlauf umzugehen.
Alles Liebe!
Eure Petra
